Schul(raum)gestaltung & Neue Medien

Digitale Technik muss guter Bildung dienen

 
 

In die Ausstattung der Schulen mit digitalen Medien kommt Bewegung. Nachdem die Bundesregierung erklärt hatte, die „Digitale Agenda“ der EU-Kommission national zu unterstützen, hat sie im Oktober die „Bildungsoffensive für die digitale Wissens-
gesellschaft“ (https://www.bmbf.de/de/bildung-digital-3406.html) vorgestellt. In Schule, Berufsschule, Hochschule und Weiterbil-dungseinrichtungen sollen Breitband, WLAN und PC zum Standard werden. Dafür sollen bis zum Jahr 2021 fünf Milliarden Euro zur
Verfügung gestellt werden.
Grundsätzlich wird diese Initiative vom VBE unterstützt, wenn die Länder ihrerseits der Verpflichtung nachkommen, ein Medien-konzept zu entwickeln, das die Lehreraus- und -fortbildung einschließt, die Nutzung der digitalen Medien in die Curricula ver-
stärkt einbindet, sich an der Softwareentwicklung beteiligt, für die Pflege der Hardware sorgt und nicht zuletzt den Arbeitsplatz der Lehrkraft entsprechend ausrichtet. Wichtig ist auch, den rechtlichen Rahmen abzustecken.
Digitale Medien haben schon zu einem tief greifenden Wandel in der Mediennutzung geführt. Ohne Medienkompetenz werden eine aktive gesellschaftliche Teilhabe und ein beruflicher Aufstieg kaum mehr

möglich sein. Aufgabe des Bildungssystems ist es, Schüler/-innen auf ihr künftiges Leben vorzubereiten, d. h. auch, ihnen die Chancen sowie die Gefahren bei der Nutzung von IT aufzuzeigen und ein
Bewusstsein für den reflektierten Umgang mit diesen Medien zu entwickeln.
Der VBE stimmt der Aussage von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka zu, dass bei allem „das Primat der Pädagogik gilt – digitale Technik muss guter Bildung dienen, nicht umgekehrt“.
Auch in der digitalen Bildung ist ein Grundstock an Wissen unerlässlich. Besonders wichtig ist die Lesekompetenz. Zur Medienkompetenz gehören auch Urteilskraft, Problemlösungs-fähigkeit, Teamfähigkeit und Kreativität. Bei zunehmend heterogener Schülerschaft können digitale Medien den individuellen Lern-
prozess unterstützen. Die Rolle des Lehrers, der Lehrerin ändert sich, aber die Medien sind kein Lehrerersatz.
Der VBE warnt davor, digitale Bildung als Vorwand zu nehmen, öffentliche Bildungsinvestitionen oder Bildungszeiten zu reduzieren.

Gitta Franke-Zöllmer
stellv. Bundesvorsitzende /
Internationales

 

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