Pinnwand Nr. 50

Schulleiter diskutierten Rezepte gegen Nachwuchsmangel
Mehr Leitungszeit, mehr Gehalt, mehr Teamarbeit, das sind die Rezepte, die die Teilnehmer des Deutschen Schulleiterkongresses gegen den Leitungsmangel an vielen Schulen empfehlen. Vor allem kleine Grundschulen sind betroffen.
Düsseldorf, 04.03.2016 Die Teilnehmer des Deutschen Schulleiterkongress 2016 haben im Vorfeld des Kongress online darüber abgestimmt, mit welchen Maßnahmen der Beruf Schulleitung wieder attraktiv für den Nachwuchs werden kann.
Laut Online-Umfrage sollte jede Schule eine Mindestleitungszeit von 16 Stunden haben. Das halten 80 Prozent der Befragten für sehr wichtig. Bisher ist die Leitungszeit stark abhängig von der Anzahl der Schüler, kleine oder auslaufende Schulen sind damit im Nachteil.
Zudem sollten Schulleitungen von Grund- und Hauptschulen besser besoldet werden. Das halten 75 Prozent der Schulleiter ebenfalls für
sehr wichtig. Zurzeit werden Schulleitungen dieser Schulformen deutlich geringer entlohnt als Schulleiter an Gymnasien, Berufskollegs und
Gesamtschulen. Je nach bisheriger Einstufung bedeutet dies für die Rektoren und Konrektoren eine Erhöhung um bis zu 700 Euro.
Jede Schule sollte, unabhängig von der Schülerzahl, einen Konrektor bekommen. Das ist für 73 Prozent der Befragten sehr wichtig. Bisher
mussten Schulleiter von Schulen mit weniger als 180 Schülern alle Aufgaben allein bewältigen.
Nicht ganz so eindeutig ist das Bild bei der Frage nach einer erweiterten Schulleitung. 48 Prozent halten es für sehr wichtig, dass eine
erweiterte Schulleitung in allen Schulformen möglich wird. Klar definierte Leitungsaufgaben, etwa Evaluationsaufgaben, sollen auch von
Lehrkräften wahrgenommen werden, die nicht der Schulleitung angehören. Bisher ist das nur in weiterführenden Schulen vorgesehen. Das
hängt vor allem damit zusammen, dass etwa an Grundschulen keine Beförderungsstellen für Lehrkräfte vorgesehen sind.
Für weniger entscheidend halten die Befragten die Frage nach Jobsharing: 43 Prozent halten das Modell, dass es zwei teilzeitbeschäftigten
Lehrkräften ermöglicht, die Leitungsfunktion gleichberechtigt wahrzunehmen, für weniger wichtig. Nur 9,75 Prozent halten es für sehr
wichtig. Die diskutierten Maßnahmen beruhen auf Vorschlägen einer Expertengruppe, die dem nordrhein-westfälischen Landtag zur Entscheidung vorliegen.
Veranstaltet wurde der Deutsche Schulleiterkongress (DSLK) vom Informationsdienstleister Wolters Kluwer Deutschland (WKD) und
dem Verband Bildung und Erziehung (VBE). Der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann sagt über die Ergebnisse der Befragung: „Bessere Besoldung, mehr Delegationsmöglichkeiten und mehr Leitungszeit: Die Ergebnisse bestätigen unsere Rezepte, die wir seit Jahren gegen den Schulleitermangel empfehlen.“ Beckmann weiter: „Wenn einer Schule die Leitung fehlt, ist das ein Problem in vielfacher Hinsicht. Für Eltern leidet die Attraktivität des Standorts, dem Kollegium fehlt ein Ansprechpartner, etwa für die Schulentwicklung.“ Michael Gloss, Geschäftsführer bei Wolters Kluwer Deutschland, sagt: „Ein solcher Mangel an Führung wie in Schulen wäre in Unternehmen undenkbar. Die Qualitätsverluste, etwa in der Produktion, wären zu gravierend und würden schnell dafür sorgen, dass das Unternehmen vom Markt verschwindet.“
Weitere Informationen zu den Ergebnissen des DSLK 2016 finden Sie unter www.deutscher-schulleiterkongress.de und unter www.vbe.de

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

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