Pinnwand Nr. 35

FÖRDERSCHULLEHRKRÄFTE UNVERZICHTBAR FÜR DIE INKLUSIVE SCHULE

VBE fordert mehr Anstrengungen für berufsbegleitendes Ergänzungsstudium

Anlässlich der Tagung des Schulleitungsverbandes in Celle mit dem Schwerpunkt „Inklusion“ warnt Franz-Josef Meyer, Referent für Grundschulen im Landesvorstand des VBE Niedersachsen vor zunehmenden Problemen bei der Umsetzung der inklusiven Schule durch fehlende Förderschullehrkräfte.

„Die sonderpädagogische Grundversorgung als „Kernstück“ der inklusiven Beschulung ist nur noch teilweise abgesichert. Fehlende Förderschullehrerstunden müssen durch Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen ersetzt werden. Diese Situation wird sich im kommenden Jahr, wenn die nächsten inklusiven Klassen nachrücken, noch verschärfen.“

Inklusiver Unterricht braucht aber dringend die Fachkompetenzen der Förderzentren für Diagnose, Beratung und Förderung und zwar für alle inklusiven Jahrgänge, ansonsten droht die inklusive Beschulung zu scheitern.

Wir fordern die Landesregierung auf endlich für ein Aktionsprogramm zur Aufstockung der Studienplätze für das Lehramt an Förderschulen und eine fundierte Nachqualifizierung für Lehrkräfte allgemeinbildender Schulen zu sorgen. Dazu gehört ein attraktives Angebot eines Ergänzungsstudiums „Sonderpädagogik“ mit weitgehender Freistellung vom Dienst und der Aussicht auf Anerkennung als Förderschullehrkraft.

Da reicht es sicher nicht, dass an der Uni Oldenburg 20 ! Studienplätze für ein berufsbegleitendes universitäres Ergänzungsstudium (als Wochenendkurs) bereitgestellt werden und Hamburg 6 ! niedersächsischen Lehrkräften ein weiterbildender Masterstudiengang angeboten wird. Auch umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen und „Vertiefungsfortbildungen“ für Lehrkräfte öffentlicher Schulen können kein Ersatz sein für die im mehrjährigen Studium erworbene Fachkompetenzen der Förderschullehrkräfte.

Quelle: VBE-Presse 15/14


INKLUSIVE GANZTAGSSCHULEN BENÖTIGEN SCHULSCHWESTERN

– Erste-Hilfe-Kurse reichen zur Sicherung gesundheitlicher Belange nicht aus –

„Der VBE begrüßt die Initiativen der Landesarbeitsgemeinschaft „Erste-Hilfe“ die von dem Ende September in der Medizinischen Hochschule Hannover stattgefunden Symposium zum Thema „Erste Hilfe an Schulen“ ausgehen. Sie richten sich insbesondere an Schüler/-innen der Sekundarstufe I unter dem Motto „Hände, die helfen, die schlagen nicht!“.

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, die die Schirmherrschaft übernommen hat, hatte erst kürzlich erneut über ihre Behörde angesichts des Ganztags und der inklusiven Beschulung die Schulen angewiesen, „Erste-Hilfe-Beauftragte“ in allen Lehrerkollegien zu benennen und entsprechend zu unterweisen.

„Dies reicht nach Auffassung des VBE grundsätzlich nicht aus, um gesundheitliche Belange der Kinder im schulischen Alltag sowohl für Schüler und Eltern, aber auch für Lehrer zu klären und medizinisch gerecht zu unterstützen. Deshalb begrüßt der VBE die Forderung der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin „Schulschwestern“ (School Health Nurses) wie in vielen anderen Staaten auch in Niedersachsen zu etablieren.“

In einer in „bildungsklick“ veröffentlichten Presseerklärung heißt es dazu u.a.: „… Sie entscheidet auch darüber, ob oder wann ein Schularzt einzuschalten ist. Speziell für chronisch kranke Kinder in der Schule fungiert sie als Case-Managerin, indem sie die Schüler und deren Eltern unterstützt und begleitet. Zudem soll sie stets überprüfen, ob alle nachgehenden Fürsorgemaßnahmen umgesetzt und Behandlungspläne eingehalten werden. Eine Schulschwester, so die DGSPJ, könne zudem vor Ort als Ansprechpartner für Inklusionshelfer und Schulbegleiter fungieren…“.


Quelle: VBE-Presse 14/14



LANDESREGIERUNG SOLLTE EINE ARBEITSZEITUNTERSUCHUNG NICHT VERWEIGERN


„Der am 23. September von den beiden Regierungsfraktionen im Landtag eingebrachte Gesetzentwurf zur Altersteilzeit (DS17/1983) ist in der Lehrerschaft angekommen. Er wird als ein individuelles Angebot in der beruflichen Endphase unter Berücksichtigung der persönlichen Lebens- und Familiensituation sowie im Hinblick auf zu erwartende Einkommens- und Versorgungsansprüche intensiv diskutiert. Entscheidend wird bei der Prüfung des Entwurfs sein, dass die Rahmenbedingungen möglichst vielen Lehrkräften erlauben, das Angebot in Anspruch zu nehmen, damit es nicht zu einem „Luxusgut“ für wenige wird,“ so VBE-Pressesprecher Uwe Franke nach erster Durchsicht der Landtagsvorlage.

Franke erinnert anmahnend: „Das Vorhaben entlastet nicht die jetzt bereits hart an den physischen und psychischen Grenzen arbeitenden älteren Kolleginnen und Kollegen über 55/57 Jahren, denen im Gegensatz zu allen übrigen Bundesländern ein bis zwei Entlastungsstunden verweigert werden.“ Dieser Wortbruch der Landesregierung bleibe eine „offene Rechnung“.

Unfair sei, dass Kultusministerin Heiligenstadt in dem öffentlichen Streit um die Lehrerwochen- und Jahresarbeitszeit zum Beispiel bei der teilweise Herabsetzung der Unterrichtsverpflichtung für Schulleitungen von Entlastung spreche. Vielmehr handelt es sich dabei um die Freisetzung für gestiegene schulorganisatorische Aufgaben in Zusammensetzung mit der Umsetzung der Inklusiven Schule, der Ganztagsschule sowie der erweiterten Personalführung.

Der VBE fordert die Landesregierung angesichts der in weiten Teilen der Öffentlichkeit anerkannten neuen außerordentlich hohen unterrichtlichen und schulorganisatorischen Beanspruchungen der Lehrerschaft auf, eine „unabhängige Erhebung über die tatsächliche Arbeitszeit von Lehrkräften in Niedersachsen“ durchzuführen. Der VBE begrüßt den von der FDP-Fraktion eingebrachten Entschließungsantrag (DS 17/1609 v. 17.06.2014) und fordert die ROT-/GRÜNEN-Regierungsfraktionen auf, sich diesem Vorschlag nicht länger zu verweigern.

Quelle: VBE-Presse 13/14


POLITISCHE BILDUNG – EINE GEMEINSAME HERAUSFORDERUNG ALLER DEMOKRATEN


„Die zu Beginn der 44. Plenarsitzung des Niedersächsischen Landtags bekundete „Gemeinsame Erklärung der Fraktionen zum Thema Antisemitismus“ wird vom Verband Bildung und Erziehung als ein klares Bekenntnis gegen jedwede Form des „schleichenden“ Antisemitismus in unserer aktuellen gesellschaftlichen Befindlichkeit und der weltpolitischen Lage ausdrücklich begrüßt. Auf Dauer reichen aber diese und andere Signale gegen jedwede Form der Diskriminierung von einzelnen Gruppen, Lebens-, Volks- und Religionsgemeinschaften nicht aus, um ein Klima der Toleranz, Achtung und Anerkennung der Menschenwürde in allen Generationen zu verankern,“ so VBE-Landesvorsitzende Gitta Franke-Zöllmer in ihrer Stellungnahme zum Beschluss der Volksvertreter.

Ihr Verband setzte sich angesichts des wachsenden Extremismus an den rechten und linken Rändern der Gesellschaft und der Bedrohung durch den militanten Salafismus für die Einführung einer Nachfolgeeinrichtung der vor zehn Jahren aufgelösten „Landeszentrale für politische Bildung“ ein, in der der nds. Landtag verantwortlich eingebunden ist. „Die Einrichtung habe die Aufgabe die positive Einstellung zu einer demokratischen Gesellschaftsordnung als der erstrebenswerten Form des Zusammenlebens durch Bildungsarbeit zu erzeugen, zu verstärken und zur aktiven Mitarbeit in unserem Land zu motivieren.“ …


In einem Beschluss der VBE-Gremien heißt es u.a. dazu:
„Niedersachsen befindet sich in einem tiefgreifenden bevölkerungspolitischen Wandlungsprozess. Dabei kann u.a. nicht mehr von einer einheitlichen Kultur- und Wertetradition ausgegangen werden, wie die wachsende Beeinflussung der Jugend durch extremistische linke, rechte und islamistische Ideen laut staatlicher Berichte aufweist. In jeder Generation muss die demokratische Lebensform neu erfahren, erlernt und gelebt werden. Diese Aufgabe unterstützt vornehmlich die einzurichtende „Landeszentrale für Politische Bildung“.“

Die Angebote der Landeszentrale richten sich an Schüler und Jugendgruppen, Lehrkräfte und Multiplikatoren, an Schulen und außerschulische Verbände und Institutionen, Gruppen mit bildungsfernem Hintergrund, Neubürger/-innen mit Migrationshintergrund, Seniorinnen und Senioren.

Die Angebote umfassen Veranstaltungen, Veröffentlichungen, aktuelle Informationen und Projekte, Koordinierung und Förderung der politischen Bildungsarbeit von Bildungsträgern in Niedersachsen – und die Verknüpfung mit den übrigen Landeszentralen sowie der Bundeszentrale für politische Bildung.


Quelle: VBE-Presse 12/14

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