29.01.2016

VBE-Vorsitzende Gitta Franke-Zöllmer zum Gesprächsforum mit dem MK:

„MP WEILS ENTRÜMPELUNGSAKTION TRIFFT NICHT DIE ÜBERLASTUNG DER LEHRKRÄFTE!“

-VBE fordert nach Bestandsaufnahme eine Neujustierung der Lehrerarbeitszeit-

 
 

„Die vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Stefan Weil ausgerufene „Entrümpelungsaktion“ von Aufgaben außerhalb des Unterrichts ist der verkehrte Ansatz, um die Lehrerarbeitszeit neu zu justieren. Die damit angekündigte Devise >Mehr Zeit für Unterricht< ist rein populistisch. Die Lehrkräfte an der Mehrheit der Schulformen braucht nicht mehr Zeit für Unterricht – dieser Anteil ist schon jetzt viel zu hoch.“ Das erklärt VBE-Vorsitzende Gitta Franke-Zöllmer am heutigen Tag zum ersten Gesprächsforum der Lehrerverbände mit dem Kultusministerium zum Thema >Online-Befragung>. “Das Urteil des OVG Lüneburg hat aufgezeigt, dass die Arbeitszeit der Lehrkräfte neben dem Unterrichten eine Vielzahl weiterer verbindlicher Aufgaben umfasst. Diese dürfen zusammen die Jahresarbeitszeit von Beamten nicht übersteigen.“
Schon in der >Bremer Erklärung< - ratifiziert von der Kultusministerkonferenz (KMK) und den Lehrerorganisationen - wurden die Aufgaben einvernehmlich definiert: Unterrichten-Planen-Beurteilen-Beraten-Erziehen-Innovieren. Hinzugekommen sind anerkanntermaßen die Inklusive Schule, der Ganztag und ganz aktuell die Beschulung von Flüchtlingskindern. Zur Sicherung der Unterrichtsqualität und der Schulentwicklung brauchen die Lehrerinnen und Lehrer in der Tat mehr Zeit für Teambesprechungen, Kooperationen mit außerschulischen Fachkräften, für Beratungen der anvertrauten Schülerinnen und Schülern und ihrer Erziehungsberechtigten, für die Gestaltung einer demokratischen und förderlichen Schulkultur, für eine interne Schulevaluation sowie für Fort- und Weiterbildung (z.B. Inklusion, DaZ).
Frau Franke-Zöllmer wörtlich:“ Die von Kultusministerin Frauke Heiligenstadt favorisierte >Online-Befragung< ist keine Methode für eine seriöse Arbeitszeiterfassung. Für die Rückführung von überflüssigen Verwaltungsaufgaben (z.B. Schulgirokonto) bedarf es nicht eines solchen Aufwandes. Es entsteht in der Lehrerschaft viel mehr der Eindruck, dass die Online-Befragung eine Alibi-Funktion hat. Der VBE erwartet eine arbeitswissenschaftliche Untersuchung durch eine unabhängige Institution. Bei der Suche bringt der VBE als anerkannte Mitgliedsgewerkschaft der ‚Education International‘( EI/Weltlehrergewerkschaft) seine Kontakte gern ein.“

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