17.08.2016

VBE-Landesvorsitzende zum Landtagsstreit „Unterrichtsversorgung“

„LEHRERINNEN UND LEHRER FALLEN NICHT VOM HIMMEL!“

- Statt Schuldzuweisung Attraktivität des Lehrerberufes steigern –

 
 

„Der Lehrernachwuchs fällt nicht vom Himmel. Universitär ausgebildete Lehrkräfte gibt es nur langfristig (In der Regel dauert die Ausbildung zehn Semester (BA/MA) und anderthalb Jahre im Vorbereitungsdienst).“ Mit diesen Worten nimmt VBE-Landesvorsitzende Gitta Franke-Zöllmer zum Landtagsstreit über die sinkende Unterrichtsversorgung (98 Prozent) an nds. Schulen Stellung: „Trotz jahrzehntelangen Drängens des VBE wurde keine mittelfristige Personalplanung ernsthaft betrieben. Ein Versäumnis, dass sich sowohl die jetzige als auch die vorherige Landesregierung (Wissenschafts- und Kultusministerium) anlasten muss. Das ein Jahrzehnt von der Kultusverwaltung heruntergeleierte Mantra, man finde genügend Nachwuchs durch Bewerbungen aus anderen Bundesländern, erweist sich als Fischen in einem Haifischbecken ohne geeigneten Köder.“
Die beiden Landesregierungen haben es versäumt, den Lehrerberuf außerhalb des gymnasialen Lehramtes attraktiver zu machen, damit geeignete Bewerberinnen und Bewerber ihre Zukunft dort sehen. Das nds. Besoldungsgesetz in Verbindung mit dem neuen nds. Beamtengesetz (2009) verwehrt Lehrkräften im Primar- und Sekundarbereich I die Eingruppierung in A13 und Beförderungsmöglichkeiten (außerhalb der Schulleitung). Die höheren Unterrichtsverpflichtungen sind weitere Abschreckungspunkte. Die Funktion der Schulleitung wird besonders in der Grundschule nicht angemessen honoriert.
Die VBE-Landesvorsitzende abschließend: „Diese Verwerfungen sind allen Fraktionen im Landtag bekannt. Der ständige Hinweis auf die Personalkosten verstärkt das Dilemma für alle Schulformen außerhalb des Gymnasiums. Der VBE erwartet statt kurzsichtigen Ersatzlösungen (Quer-, Seiteneinsteiger) eine angemessene und attraktive Ausrichtung aller Lehrämter zur langfristigen Sicherung der nds. Schulqualität.
Anders als Niedersachsen haben viele Bundesländer auf den Nachwuchsmangel bereits durch sehenswerte Anreize in Besoldung, bei Laufbahn und Unterrichtsverpflichtung agiert.“

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

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