12.07.2017

VBE-Landesvorsitzender zur Bertelsmann-Prognose:

NIEDERSACHSENS SCHULEN GEHEN LEHRKRÄFTE UND KLASSENRÄUME AUS!

- Statt Flickschusterei qualitative Nachwuchsoffensive Gebot der Stunde –

 
 

„Nun stellt sich endlich heraus, dass die in der Landes- und Kommunalpolitik seit über zehn Jahren beschworene sogenannte »Demographische Rendite« ein gern geglaubtes Märchen im Bildungsbereich ist, mit dem man vor allem so ehrgeizige gesellschaftlich eingeforderte soziale Ziele wie Inklusion, Integration und Ganztagsbetreuung ohne erheblichen personellen Mehraufwand verwirklichen wollte. Gleichzeitig postulierte man die Notwendigkeit eines (gesteuerten) Einwanderungslandes. Das bedeutet aber um im Bild zu bleiben die »Quadratur des Kreises«, wie die jüngste seriöse Prognoseschätzung der Bildungsforscher Klemm und Zorn – veröffentlicht durch die Bertelsmann Stiftung – dokumentiert“, so VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer in einer ersten bewertenden Reaktion gegenüber der Presse:
„Rechnet man die Bertelsmannzahlen auf den zusätzlichen bisher nicht eingeplanten Lehrerbedarf für Niedersachsen um, so werden den Grundschulen schon im Juni 2025 rund 2500 bis 3000 Lehrer/-innen und den Schulen der Sekundarstufen I und II im Jahr 2030 weitere 3000 Lehrkräfte fehlen.“
Meyer weiter: „Es muss Schluss sein mit der Flickschusterei sich mit qualifiziert umstrittenen Seiten- und Quereinsteigern bis zum Wahltag über die Runden zu helfen. Es ist auch nicht mit Abwerbung von jungen Lehrern aus anderen Bundesländern sowie mit einer netten Flyeroffensive getan, um taugliche und willige Lehramtsstudierende zu gewinnen. Es muss umgehend ein attraktives Konzept der Landesregierung gestützt vom niedersächsischen Landtag her, das einerseits die Ausbildungskontingente umgehend erhöht, damit Niedersachsen endlich bedarfsgerecht ausbildet, und anderseits den Lehrerberuf bei uns attraktiv gestaltet. Dazu gehört nicht nur eine entsprechende Bezahlung, sondern auch die Bereitstellung von Gelingensbedingungen, um Schule in die Lage zu versetzen, das, was die Gesellschaft von ihr fordert, einlösen zu können. Nur so werden junge Menschen zu einem Pädagogikstudium motiviert.
Unsere Nachbarbundesländer haben das schon realisiert. So werden inzwischen Lehrkräfte z.B. in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen zum überwiegenden Teil in A13/EG13 eingestuft bzw. übernommen.“

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