05.02.2024

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur Einigung beim „Startchancen-Programm“:

„„Milliardenfinanzierung für Schulen mit Licht und Schatten!““

- Besonders Grundschulen sollen vom Startchancen-Programm profitieren -

 
 

„Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat sich nach monatelangen Diskussionen endlich mit dem Bund auf das von der Ampel-Regierung versprochene „Startchancenprogramm“ geeinigt. Das Besondere am Förderprogramm ist die Abkehr vom bekannten „Gießkannenprinzip“ hin zur gezielten Unterstützung von Schulen, die durch einen „Sozialindex“ ausgesucht werden. Die Länder sollen selbst die förderwürdigen Schulen auswählen. Ob das reibungslos gelingt, bleibt abzuwarten“, so Meyer in seiner Kommentierung der Einigung.

Kultusministerin Julia Willie Hamburg sieht in dem Start des Programms einen „wichtigen Schritt zu mehr Bildungsgerechtigkeit“. Von den jährlich 2 Milliarden Euro für die nächsten zehn Jahre könnten etwa 4000 Schulen bundesweit gefördert werden, davon 60% Grundschulen. Für Niedersachsen würde das bedeuten, dass ca. 400 Schulen in das Förderprogramm aufgenommen werden könnten – davon etwa 240 Grundschulen.

Die Fördermittel sollen sowohl für eine lernförderlichere Infrastruktur und Ausstattung der Schulen als auch für schulbezogene Chancenbudgets für bedarfsgerechte Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung - etwa zur Lernförderung in den Kernfächern Deutsch und Mathematik - und zum Ausbau multiprofessioneller Teams eingesetzt werden.

Meyer weiter: „Bis zum Start im kommenden Schuljahr muss ein Modus gefunden werden, nach welchen Kriterien welche Schulen für die zusätzliche Förderung ausgesucht werden. Beim Sozialindex sollen besonders Schulen profitieren, die viele Kinder und Jugendliche aus armutsgefährdeten Familien und mit Migrationshintergrund haben.
Klar ist jetzt schon: Viele Schulen werden beim Scoring leer ausgehen. Das Milliardenprogramm wird nicht reichen, um bei den immensen Problemen tatsächlich eine Bildungswende für alle Schulen zu schaffen.“

Der Schwerpunkt des Programms liegt bei den Grundschulen. Da ist der Handlungsdruck besonders groß angesichts der letzten katastrophalen Pisa-Ergebnisse. Die Zahl der Kinder, die am Ende der Grundschulzeit die Mindeststandards in Lesen, Schreiben und Mathematik verfehlen, soll in den nächsten zehn Jahren halbiert werden – so das Versprechen der Bundes-Bildungsministerin Stark-Watzinger. Ob das tatsächlich gelingt, bleibt abzuwarten.

Meyer abschließend: „Das Startchancen-Programm ist ein dicker Tropfen auf den heißen Stein – nicht mehr und nicht weniger. Der geplante Sozialindex zur zielgenauen Mittelvergabe ist ein richtiger Ansatz. Dabei sind allerdings noch viele Fragen ungeklärt. Es wird darauf ankommen, das Antragsverfahren für die Bewerbung möglichst transparent, zielgenau und unbürokratisch zu gestalten. Dann kann das Startchancen-Programm Wirkung entfalten. Allerdings wird es das Problem des Lehrkräftemangels und des Digitalisierungsstaus in den Schulen nicht lösen können.“

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