05.04.2024

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Weltgesundheitstag am 07. April:

„Lehrkräfte mit Langzeiterkrankungen haben massiv zugenommen!“

- VBE fordert mehr Investitionen zur Gesunderhaltung der Schulbeschäftigten -

 
 

„Parallel mit der Zunahme von Gewaltvorkommnissen im Kontext Schule (s. VBE-Presse 10/2024) nehmen auch die längerfristigen physischen und psychischen Erkrankungen bei Lehrkräften massiv zu. Dies ist das Resultat einer repräsentativen Befragung von forsa und VBE-Bund bei Schulleitungen*. Es muss dringend mehr für den Gesundheitsschutz von Schulbeschäftigten getan werden“, so Meyer zu den Umfrageergebnissen.

Etwa 60 Prozent der Schulleitungen sehen einen Anstieg langfristiger, krankheitsbedingter Ausfälle. Dies gilt sowohl für physische als auch psychische Erkrankungen. Diese Werte sind im Vergleich zu den Befragungszeitpunkten 2019 und 2021 deutlich gestiegen. Im Jahr 2019 sagte je etwas über ein Drittel der Befragten, dass Erkrankungen zugenommen haben. Im Jahr 2021 war es je die Hälfte. Doch nur ein Viertel der befragten Schulleitungen gibt an, ausreichend Möglichkeiten zu haben, die dazu beitragen, dass die Lehrkräfte an ihrer Schule möglichst gesund bleiben. Dies deutlich weniger als 2019. Damals waren es noch 40 Prozent.

Meyer weiter: „Der Lehrkräftemangel verbunden mit Mehrarbeit in Kombination mit dem täglichen bürokratischen Stress und den zunehmenden Problemen im Umgang mit verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schülern machen krank. Die Folgen sind krankheitsbedingte Ausfälle, die dann von den noch im Dienst befindlichen Lehrkräften ausgeglichen werden müssen. Damit sind weitere Erkrankungen vorprogrammiert.“

Die Umfrage zeigt auch, dass viele Schulleitungen den Arbeitsort Schule im Rahmen ihres Wirkens als partizipativen Ort gestalten, an dem man sich gegenseitig zuhört und Hilfe erhält. Aber die Möglichkeiten sind begrenzt. Daher ist es notwendig, neben den dringend benötigten strukturellen Veränderungen, mehr Personal an die Schule zu holen. Dafür braucht es etwa Schulgesundheitsfachkräfte als Teil des multiprofessionellen Teams. Diese Forderung erhebt der VBE bereits seit 2017.

Meyer abschließend: „In Niedersachsen gibt es gute Präventionsangebote für Schulen wie etwa das Programm „Gesund leben lernen“ (GLL). Doch das beste Programm ist wirkungslos, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern.
Solange Gewaltvorkommnisse und ständiger Stress den Schulalltag beherrschen wird sich auch nichts ändern. Das Kultusministerium ist aufgefordert mehr zur Gesunderhaltung der Lehrkräfte und zur Bekämpfung von Gewalt an Schulen zu tun. Es bleibt dabei: Nur eine gesunde Schule ist auch eine gute Schule.“

*Hier geht es zur Umfrage: www.vbe.de

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