VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur Debatte um weitere Schulöffnungen in Grundschulen

GRUNDSCHULEN DÜRFEN NICHT ZU
VERSUCHSLABOREN WERDEN!

VBE: Übereilte Rückkehr zur kompletten Schulöffnung in Grundschulen ist unverantwortlich

 
 

„Die zunehmende Sympathie vieler Politiker zu einer schnellen Rückkehr zum regulären Unterricht in den Grundschulen – wie aktuell in Nordrhein-Westfalen und nun auch von der niedersächsischen SPD-Frak­tionsvorsitzenden Johanne Modder (NOZ-Interview vom 06.06.20) gefordert – unter Aufgabe von Abstandsregeln und Aufweichung von Hygienemaßnahmen ist unverantwortlich. Mit Kindern und Jugendlichen sowie den Beschäftigten in der Schule dürfen keine Corona-Experimente gemacht werden“, so Meyer zu der aktuellen Diskussion um vorzeitige Rückkehr zum Regelbetrieb in Grundschulen.

Das Beispiel in Göttingen, wo gerade Schulen aufgrund von ­massenhaften Infektionen wieder geschlossen werden müssen, zeigt, wie labil die Situation ist und wie wichtig die Einhaltung der Kontaktbeschränkungen sind. Das Abstandhalten ist aus wissenschaftlicher Sicht noch immer eine tragende Säule zur Eindämmung des Corona-Virus. Es ist höchst fahrlässig dies jetzt für Grundschulen, in denen beim Regelbetrieb Hunderte von Schülern und Beschäftigte auf engstem Raum zusammenkommen einfach zu ignorieren.

Die Behauptung der Schulministerin aus NRW bei Grundschul­kindern gäbe es so gut wie keine Ansteckungsgefahr grenzt schon an vorsätzlicher Falschaussage, wenn man die tatsächliche Einschätzung führender Virologen wie Prof. Christian Drosten kennt und diese dann wissentlich ausblendet. Danach ist klar, dass ­Kinder genauso ansteckend sind wie Erwachsene. Er warnt deshalb wie andere bekannte Virologen und renommierte Mediziner auch vor einer uneingeschränkten Öffnung dieser Einrichtungen. Diese sollte nur unter „größter Vorsicht und sorgfältiger Überwachung etwa mit Hilfe von vorbeugenden diagnostischen Tests“ erfolgen.

Meyer abschließend: „Es ist schon eine Farce, wenn in jedem ­Supermarkt penibel auf die Einhaltung der Abstandsregeln und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes geachtet wird und der Kunde an der Kasse durch eine Plexiglasscheibe vom Verkaufs­personal getrennt wird, aber in der Schule auf engstem Raum ­weder ein Abstand eingehalten werden soll noch ein besonderer Schutz für Lehrkräfte vorgesehen ist. Den Regelbetrieb jetzt zu fordern ist ein riskantes Spiel mit dem Feuer mit unabsehbaren Folgen.

Niedersachsen hat aus gutem Grund einen Stufenplan zur Rückkehr weiterer Gruppen in die Schule entwickelt, der je nach ­Entwicklung des Infektionsgeschehens umgesetzt wird. Dabei muss es bis zu den Sommerferien bleiben. Das politische Handeln in der Corona-Pandemie nach dem Grundsatz „Gesundheitsschutz first“ muss weiterhin auch für alle Schulen gelten!“

VBE Presse Nr. 23 – 06.06.2020

Download der Pinnwand Nr. 95

 
 
Pinnwand Nr. 95
 
 

Pinnwand Nr. 95

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Mehr InformationenJa, ich stimme zu