14.08.2019

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur MK-Pressekonferenz:

„DEN GRUND- UND SEKUNDARSCHULEN GEHEN DIE
FACHLEHRER AUS!“

- Qualität der Unterrichtsversorgung weiterhin gefährdet-

 
 

„Auch zum Schuljahresstart 2019/20 konnte Kultusminister Grant Hendrik Tonne mit vernebelndem Zahlenmaterial nur die Unterrichtskrise an Grund- und Sekundarschulen abbilden. Seine Lösungsvorschläge bleiben personal- und qualitätsbezogene Schönfärberei. Der einseitige Blick vom Kultusministerium und von den Regierungsparteien auf die Sicherung des Lehrerbedarfs des zukünftig 9-jährigen Gymnasiums verstellt den Blick auf die Verantwortung für die Sekundarschulen (OBS, RS, HS). Diesen sind, wie den Grundschulen,
die universitär- und schulfachlich ausgebildeten Lehrkräfte vor allem in den Kern- und MINT-
Fächern ausgegangen.“, so Meyer zu den Ausführungen des Ministers.


Fachfremde Abordnungen, fachfremd erteilter Unterricht, Einsatz von fachdidaktisch unausgebildeten Quereinsteigern sowie stetig steigender Unterrichtsausfall sind an vielen Ober-, Real- und Hauptschulen die Realität. Auch wenn sich Kultusminister Tonne für die Einstellung von 1.587 Lehrkräften (das sind 83 Prozent von 1.900 ausgeschriebenen Stellen) heute feiert, wird die Sicherung des schulischen Bildungsauftrags bei Weitem nicht erreicht, ein Desaster für die jetzige Schülergeneration, eine hausgemachte Krise für die soziale und wirtschaftliche Zukunft des Landes. Die vom Minister mit Stolz verkündeten 99,8 % Unterrichtsversorgung entsprechen bei Weitem nicht der schulischen Realität.


Dabei gibt es für die Behebung des Lehrermangels kurz- und mittelfristige Lösungsansätze wie die beamten- und besoldungsrechtliche Gleichstellung der Lehrämter (Einstiegsamt A13), attraktive Angebote für MA-Studierende mit dem zukünftigen Lehramt Gymnasium zum Umstieg auf die Sek I-Lehrämter, Einsatzangebote für junge Gymnasiallehrkräfte an Sekundarschulen und der Abbau der von der Arbeitszeitkommission festgestellten Überbeanspruchungen der Grund- und Sekundarschullehrkräfte.


Meyer abschließend: „Die vom Minister angekündigten Lockangebote für unbeliebte
Regionen wie Flächenprämien, Umzugskostenerstattungen sowie Einstellungsgarantien sind unausgegoren und beamtenrechtlich nicht realisierbar.“

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