„Schluss mit dem Schneckentempo bei der Digitalisierung!“

„Auch wenn der Pressedienst des Kultusministeriums fast täglich neue Erfolgsmeldungen von der Frühlingstour des Ministers zur Verteilung von Geldern aus dem Digitalpakt verkündet,können diese nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass an sehr vielen Schulennoch riesigerNachholbedarf in der digitalen Ausstattung besteht. DieRückkehr weiterer Gruppen aus dem Homeschooling offenbart, dass es höchste Zeit ist in Sachen Digitalisierung der Schulen nicht mehr zu kleckern sondern zu klotzen und mehr Geld in die Hand zu nehmen“, so Meyer zu der aktuellen Diskussion um bessere digitale Ausstattung der Schulen.

In der aktuellen Lage zeigen sich die Auswirkungen jahrelanger Versäumnisse. Eine erst kürzlich veröffentlichte repräsentative Umfrage von infratest dimap unter Eltern zeigt, dass die Mehrheit der Befragten unzufrieden ist, wie das Ersatzangebot beim häuslichen Lernen gestaltet wird. Viele Schulen versendeten nur Lernstoff, böten aber wenig interaktive Lernformate an. Digitale Formategibt es kaum in Deutschland: Nur 7 Prozent der Kinder nehmen täglich an digitalem Unterrichtteil.Zwar versorgten die meisten Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler per Mail, Homepage oder Lernplattform mit Unterrichtsmaterialien –bei der Bearbeitung sind diese mit ihren Eltern aber weitgehend auf sich alleine gestellt.Häufig mangelt es an grundlegender digitaler Infrastruktur, passenden Online-Lernangeboten sowie dem notwendigen Know-How der Lehrkräfte.

Es ist also höchste Zeit für einen tiefgreifenden und effektiven Investitionsschub.Der geplanteNachtragshaushalt in Niedersachsen darf nicht nur wirtschaftlichen Interessen dienen, sondern muss auch mehr Geld für die digitale Ausstattung der Schulen bereitstellen. Die von Bitkom und der Gesellschaft für Informatik entstandene ‚Offensive Digitale Schultransformation‘ mit ihren sieben Handlungsempfehlungen ist daher begrüßenswert und unterstütztdie Forderungen des VBE nach der Bereitstellung digitaler Endgeräte für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte sowie von digitalen Lernumgebungen und den Support durch IT-Fachpersonal und Medienberatungen*.

Meyerappelliert:„Digitaler Unterricht wird auch nach Corona den klassischen Unterricht ergänzen. Gebt Kindern und Schulen endlich die nötige digitale Ausstattung!Die Zeit ist reif für eine gemeinsame Offensivevon Bund, Ländern und Kommunen. Wie zögerlich es dabei vorangeht sieht man auch in Niedersachsen. Von den fast 570 Millionen Euro, die jetzt zur Verfügung stehen sind nochnicht einmal 5 Prozentbei den Schulen angekommen. IndiesemSchneckentempo darf es nicht weitergehen.“

*) https://offensive-digitale-schultransformation.de/

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