22.12.2022

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Weihnachtsbrief der Kultusministerin:

„Schöne Bescherung: Start zum Einstieg in A13 für alle fällt 2023 aus!“

- Verbesserungen bei Besoldung und Entlastung auf Eis gelegt – VBE fordert Zeichen der Wertschätzung -

 
 

„Wer gedacht hatte mit dem Weihnachtsbrief von Kultusministerin Julia Willie Hamburg könnten bildungspolitische Geschenke verbunden sein, der wurde bitter enttäuscht. Für 2023 wird es keine Regelung zu einer besseren Besoldung geben. Auch weitere dringend erforderliche Maßnahmen als Konsequenz aus den miserablen Ergebnissen des IQB-Bildungstrends sind nicht in Sicht. Die Hoffnung auf ein Zeichen der Wertschätzung durch konkrete Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen bleibt aus. Das ist frustrierend für alle Lehrkräfte und ein bedrückender Start in das Jahr 2023“, so Meyer in seiner Kommentierung des Weihnachtsbriefes vom 22.12.2022 an alle niedersächsischen Schulen.

Nachdem die Kultusministerin bereits angekündigt hatte, dass der Lehrermangel auch in den nächsten Jahren akut bleiben wird, nun die nächste enttäuschende Nachricht. Es ist zwar ermutigend, dass das Kultusministerium die Personalmisere nun auch offiziell eingesteht, gleichwohl können wir nicht zehn Jahre auf Verbesserungen warten. Ohne attraktive Bedingungen für den Lehrerberuf werden wir viele ältere Kolleginnen und Kollegen verlieren, die wegen Überlastung vorzeitig aus dem Dienst ausscheiden. Junge Menschen kann man nur für den Lehrerberuf gewinnen, wenn er für sie attraktive Arbeitsbedingungen bietet. Das ist jetzt und anscheinend auch in den nächsten Jahren nicht der Fall.

Meyer weiter: „Finanzielle Mittel aus unbesetzten Lehrerstellen für die Einstellung von nichtlehrendem Personal zur Verfügung zu stellen wird das Problem des Lehrermangels nicht lösen. Ganz im Gegenteil: Betreuung und Aufsicht ersetzt zunehmend planmäßigen Unterricht, die Entprofessionalisierung des Lehrerberufs schreitet damit voran. Ausbaden müssen das unsere Schülerinnen und Schüler.“

Der VBE fordert jetzt Zeichen der Wertschätzung. Dazu gehören - Einstieg in A13/EG13 für alle Lehrkräfte schon 2023. NRW ist bereits ein halbes Jahr nach der Landtagswahl im Dezember mit dem Stufenplan für A13 gestartet, warum kann Niedersachsen das nicht? - Die Wiedereinführung der zweiten Stunde der Altersermäßigung ab 55 Jahren. Bei der Altersermäßigung ist Niedersachsen Schlusslicht unter den Bundesländern. – Umsetzung der Empfehlungen der Arbeitszeitkommission, etwa die Erhöhung des Faktors für besondere Belastungen. Diese und andere Maßnahmen aus der Studie sind bereits 2019 beschlossen, aber bisher nicht umgesetzt worden.

Meyer abschließend: „Die Zeit ist reif für Veränderungen. Es kann nicht sein, dass Niedersachsen ein Milliardenprogramm zur Abmilderung der Energiekrise beschließt, aber für den Bildungsbereich kein Geld da ist. Die alarmierenden Ergebnisse der jüngsten IQB-Studie sollten alle wachrütteln. Die Politik muss jetzt handeln.“

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