12.12.2022

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum SWK-Gutachten zur Grundschule:

„Fehlende Investitionen ins Schulsystem führen zur Bildungskatastrophe!“

Erkenntnisse der Kommission längst bekannt – VBE fordert Politik zum Handeln auf

 
 

„Die Erkenntnisse und Empfehlungen der SWK (Ständige wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz) in ihrem Gutachten zur Zukunft der Grundschule sind längst bekannt und vom VBE immer wieder angemahnt – allein fehlt es am politischen Willen, an der desaströsen Situation bei den basalen Kompetenzen der Grundschulkinder grundlegend etwas zu ändern“, so Meyer in seiner Stellungnahme zum aktuellen SWK-Gutachten*.

Die alarmierenden Ergebnisse der jüngsten IQB-Studie hat nun auch die KMK wachgerüttelt. Immer mehr Schülerinnen und Schüler erreichen nicht mehr die Mindeststandards. Es besteht dringender Handlungsbedarf bei den basalen sprachlichen und mathematischen Kompetenzen. Die SWK fordert zu Recht eine Strategie, „die das gesamte System von der Schule über die Schulaufsicht bis zu den Kultusministerien in die Verantwortung nimmt“.

Meyer weiter: „Unser Bildungssystem wird dem Bildungsauftrag nicht mehr gerecht und gehört auf den Prüfstand. Die Kinder und Jugendlichen werden von der Kita über die Grundschule bis in die weiterführenden Schulen von einer Mangelverwaltung zur nächsten weitergereicht. Ohne ausreichend qualifiziertes Personal kann gute Bildung nicht gelingen. Da helfen auch die 20 Empfehlungen der SWK nicht, um den Negativtrend zu stoppen.“

Die Forderung nach mehr Unterricht, insbesondere in den Fächern Deutsch und Mathematik ist überfällig. Bisher hinkt Niedersachsen mit insgesamt 94 Wochenstunden anderen Bundesländern deutlich hinterher. Im Vergleich zu Bayern etwa (104 Wochenstunden) fehlt den Grundschulkindern bei uns am Ende der Grundschulzeit bis zu einem halben Schuljahr an Unterricht. Fehlende Lehrkräfte und immer mehr Betreuung statt Fachunterricht verschärfen zusätzlich die Situation und führen dann zu den beklagten Defiziten bei den basalen Kompetenzen. Die Bildungsungerechtigkeit verschärft sich von Studie zu Studie.

Durch ständige Tests wie von der SWK vorgeschlagen werden die Leistungen auch nicht besser. Es hilft auch nicht, wenn die Defizite immer wieder beschrieben werden, aber die Wurzel des Übels, der Lehrkräftemangel, nicht beseitigt wird. Durch den gravierenden Fachkräftemangel in den Kitas ist eine gezielte Sprachförderung dort kaum möglich und mit dem Schuleintritt beginnt dann der Teufelskreis des Versagens zum Erreichen der Mindeststandards.

Meyer abschließend: „Die KMK hat eine „intensive Auseinandersetzung mit den Empfehlungen“ angekündigt. Dabei darf es nicht bleiben. Der VBE erwartet, dass die Politik die Verantwortung für die desolate Situation übernimmt und sie nicht den Schulen und Kitas zuschiebt. Es muss endlich gehandelt werden, anstatt dauernd nur zu beschreiben, was längst bekannt ist.“

*SWK-Gutachten: www.kmk.org

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