10.12.2018

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur Debatte im Landtag über "Schreiben nach Gehör":

„STATT VERBOTSDROHUNGEN EINER LEHRMETHODE INDIVIDUELLE FÖRDERUNG STÄRKEN!“

- Zwang zur Schreibfibel löst Rechtschreibprobleme in den Grundschulen nicht -

 
 

„Nun schwappt die unsägliche Diskussion über die Methode "Lesen durch Schreiben" fälschlicherweise auch als "Schreiben nach Gehör" bezeichnet auch nach Niedersachsen über. An den schlechten Rechtschreibleistungen niedersächsischer Schüler ist sicher nicht eine einzelne Lehrmethode schuld - auch wenn eine neuere Studie dies suggeriert.“ Mit diesen Worten kommentierte der VBE Landesvorsitzende das heute von der FDP in der aktuellen Stunde des Landtages eingebrachte Thema.

Die Methode "Lesen durch Schreiben" wird in Reinform gar nicht mehr angewandt, vielmehr ist es eine Kombination aus Fibel und Anlauttabelle - das hat sich bewährt und ist schulische Realität.

„Viel schlimmer ist, dass pädagogische Laien und politische Populisten meinen, mit der Debatte um diese Methode den Sündenbock für schlechte Rechtschreibleistungen gefunden zu haben und damit die langjährige Arbeit erfahrener Grundschullehrkräfte diskreditieren. Wenn Ministerpräsident Weil meint, diese Methode nie so richtig verstanden zu haben, sollte er sich darüber auch kein Urteil erlauben“, so Meyer.

Hauptursachen für schlechte Rechtschreibleistungen sind die zunehmenden Herausforderungen im Zuge von Migration und Inklusion bei gleichzeitiger Kürzung oder gar Streichung von Fördermöglichkeiten. Es kommt eben weniger auf die Methode an als auf engagierte Lehrkräfte, die sich Zeit nehmen können für jedes Kind.

„Wenn man dann noch bedenkt, dass der Anteil von Rechtschreibung auch beim aktuellen Lehrplan Deutsch für Grundschulen nur noch etwa 10 Prozent der Gesamtnote in Deutsch ausmachen, braucht man sich über schlechte Rechtschreibleistungen nicht beklagen, da hilft auch die Rückkehr zur Fibel nicht“, so Meyer abschließend.

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