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02.07.2020

VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Schulstart nach den Sommerferien

„Durchhalteparolen statt Planungssicherheit!“

- VBE fordert konkrete Handlungspläne jetzt statt vager Wiedereinstiegsszenarien -

 
 

„Es ist schon enttäuschend, dass kurz vor den Sommerferien noch immer kein klares Konzept seitens des Kultusministeriums vorliegt, wie es danach weitergehen soll. In der Landtagsdebatte spricht Minister Grant Hendrik Tonne stattdessen über unverbindliche Szenarien nach den Ferien und lässt die Schulen weiter im Regen stehen“, so Meyer in der Bewertung der Antworten des Kultusministers auf verschiedene Anfragen im Parlament.

Dabei gäbe es eine Menge Fragen, die dringend geklärt werden müssten.* Da nicht abzusehen ist, wie sich das Infektionsgeschehen weiter entwickelt brauchen die Schulen für ihre Planungen, klare transparente Pläne für unterschiedliche Szenarien. Allen muss klar sein, was zu tun ist und wer für wen Ansprechpartner ist. Die Schulleitungen brauchen einen konkreten Handlungsrahmen, an dem sie sich orientieren können. Klar ist auch, dass aufgrund des Lehrermangels, verschärft durch die Corona-Krise, mittelfristig flächendeckend kein regulärer Schulbetrieb garantiert werden kann. Dies sollte von der Politik ehrlich benannt werden anstatt falsche Erwartungen zu wecken. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz muss bei allen Öffnungsszenarien weiterhin im Mittelpunkt stehen. Bei jeder Lockerung ist von der Politik zu klären, welche alternativen Schutzmaßnahmen getroffen werden. Dazu gehören eindeutige Regelungen, wie mit Risikopersonen in der Schule verfahren wird und wie sie vom Präsenzunterricht befreit werden können. Das gilt auch für Schülerinnen und Schüler. Hier fehlt es zudem an Konzepten für die Unterstützung beim häuslichen Lernen. Durch die Schulschließungen ist es zu gravierenden Lernunterschieden gekommen, die nun im Sinne der Bildungsgerechtigkeit auszugleichen sind. Dazu brauchen die Schulen mehr Personal etwa durch den bedarfsgerechten Einsatz von multiprofessionellen Teams. Zur Bildungsgerechtigkeit gehört auch die sofortige Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler sowie aller Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten.

Meyer abschließend: „Es bleibt weiterhin ein Skandal, dass Lehrkräfte mit der Rechtsunsicherheit der Datenschutzvorgaben und der Kosten der benutzten Programme ihren dienstlichen Verpflichtungen nachkommen sollen. Betrachtet man den nie voll ausgeschöpften Kultusetat, so sind die für ca. 80.000 Lehrkräfte benötigten 40 Millionen Euro für Endgeräte (ca. 500 Euro pro Gerät) quasi ein Griff in die Portokasse! Bayern und NRW machen es vor. Niedersachsen muss endlich handeln, statt weiter auf Zeit zu spielen.“

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