25.01.2024

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Schulbericht des Landesrechnungshofes:

„Durch Entlastung mehr Unterrichtszeit unterstützt Forderungen des VBE!“

- Nicht alle Vorschläge eignen sich für den Rotstift – VBE warnt vor Schnellschüssen -

 
 

„Die Vorschläge des Landesrechnungshofes zur Generierung von Unterrichtsstunden durch Entlastung von bürokratischen Aufgaben ist nicht neu, sondern eine langjährige Forderung des VBE. Ob dadurch allerdings die errechneten Vollzeitstellen tatsächlich für mehr Unterricht erreicht werden können, ist fraglich.“ So Meyer in der Kommentierung des Schulberichtes.

Der Landesrechnungshof nennt die Zahl von 2.170 – so viel mehr Lehrerinnen und Lehrer könnten rechnerisch Unterricht geben, wenn das Land diese nicht auch für außerunterrichtliche Angebote im Ganztag, in Arbeitsgemeinschaften oder für die Mensaaufsicht einsetzen würde. Weitere Vollzeitstellen könnten bei der IT-Betreuung, der Bearbeitung von Girokonten und Reisekostenabrechnungen eingespart werden.

Meyer dazu: „Das klingt zunächst verlockend, ist aber noch auf die Tauglichkeit in der Praxis zu überprüfen. Das Ziel ist klar: Angesichts des Mangels an ausgebildetem Personal müssen möglichst alle verfügbaren Lehrerstunden für Unterricht eingesetzt werden. Der Wegfall von bürokratischem Ballast und Reduzierung von Lehrerstunden für Aufsicht und Betreuung wären gute Einsparmöglichkeiten.“

Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben wie Lehrmittelausleihe, Reisekosten und Budgetverwaltung durch Einstellung von Verwaltungsassistenten zu entlasten ist sinnvoll. Zurzeit profitieren in einer Pilotphase durch den Einsatz von Verwaltungsfachkräften nur wenige allgemeinbildende Schulen. Für die dringend notwendige Digitalisierung muss Fachpersonal eingestellt werden. Kostbare Lehrerstunden dürfen nicht für die Einrichtung und Pflege der IT-Infrastruktur „verheizt“ werden. Dafür sind sie nicht ausgebildet und nicht eingestellt worden.

Meyer abschließend: „Doch nicht alle Vorschläge sind zielführend. Solange der Ganztag nicht qualitativ gesichert mit pädagogischem Personal und externen Anbietern versorgt ist, können nicht alle Lehrkräfte dort abgezogen werden. Arbeitsgemeinschaften und Projektstunden gehören zum Schulangebot und können nicht komplett durch nichtlehrendes Personal übernommen werden. Hier ist der Einsatz von Lehrkräften weiterhin erforderlich. Ohne zusätzliches sozialpädagogisches Personal und Erweiterung der multiprofessionellen Teams wird die Gewinnung von mehr Lehrerstunden ohnehin schnell wieder aufgezehrt.“

Schulbericht des LRH: https://www.lrh.niedersachsen.de/startseite/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen_2024/schulbericht-2024-228917.html

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